Prof. Dr. Ulli Roth, Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz
Termin: 11. Februar 2021, 18 Uhr c.t.
Neben vielen Zerwürfnissen arbeitet sich das heutige Europa an einer Herausforderung ab, die medial als Clash of Civilizations entworfen und von politischen Gruppierungen als solcher instrumentalisiert wird. Die innere Verunsicherung ruft nach Strategien, wie die europäische Gesellschaft auf diese als globaler Transformationsprozess wahrgenommenen Veränderungen reagieren soll.
In einer aus heutiger Sicht scheinbar noch wohlgeordneten Welt stand Johannes von Segovia, ein Gesprächspartner des Nikolaus von Kues und eine der bedeutendsten Gestalten auf dem Basler Konzil (1431–1438/49), vor vielleicht ähnlich tiefgreifenden Umwälzungen. Welche Strategien entwarf er angesichts der Zerwürfnisse der westlichen Christenheit (Hussitisches Schisma, Konziliarismus, Papstschisma, Andrängen des Islam, Wiedererstarken der Kreuzzugsidee)? Welchen Populismen der damaligen Zeit erlag er, für welche zeigte er einen Ausweg? Ausgehend von diesen Fragen will der Referent eine Art historisch-theologisches Charakterbild des Johannes von Segovia zeichnen und zeigen, dass die Person trotz einiger Ecken und Kanten auch für heute spannend ist.
Organisatorisches:
Wir planen die Cusanus Lecture momentan zwar noch sowohl als Präsenzvortrag mit Publikum als auch als Online-Vortrag. Doch scheint eine Präsenzveranstaltung eher unwahrscheinlich. Den Livestream im Internet wird es auf jeden Fall geben.
Wenn Sie online an der Lecture teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte bis zum 21. Januar 2021 bei Frau Alexandra Geissler M.A. (geissler@uni-trier.de) per Mail an. Die Zugangsdaten werden Ihnen dann voraussichtlich in der Woche vor der Lecture zugeschickt.
Cusanus-Institut
Domfreihof 3, Trier
Germany
Der Vorstand der Cusanus-Gesellschaft hat im Oktober zur Mitgliederversammlung der Cusanus-Gesellschaft am
20.11.2020 nach Bernkastel-Kues eingeladen.
Bei der Einladung war jedoch noch nicht absehbar, dass es im November 2020 wegen der hohen Covid19-Infektionszahlen in Rheinland-Pfalz und auch in anderen Bundesländern in Deutschland zu massiven Einschränkungen bei Veranstaltungen kommen würde.
Die aktuell gültige 12. Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes Rheinland-Pfalz bestimmt, dass Ansammlungen von Personen oder Veranstaltungen im öffentlichen Raum oder in angemieteten oder zur Verfügung gestellten Räumen … untersagt sind.
Somit kann leider die von uns geplante Mitgliederversammlung in dieser Form nicht stattfinden und wird hiermit abgesagt.
Wir werden im Vorstand der Cusanus-Gesellschaft beraten, wann und in welcher Form diese notwendige Versammlung nachgeholt werden kann. Bei der Erfüllung von Notwendigkeiten im Vereinsrecht hat der Gesetzgeber Fristen verlängert und neue Möglichkeiten eröffnet, die im Vorstand besprochen werden müssen.
Bitte haben Sie für diese Absage Verständnis – Ihre und unsere Gesundheit stehen im Vordergrund.
In diesem Sinne – bleiben Sie bitte gesund!
Wegen laufender Umbauarbeiten des Cusanus-Geburtshauses zur Herstellung einer Barrierefreiheit etc. ist unser Museum nur noch an folgenden Tagen in der Woche geöffnet:
Samstag, 11-17 Uhr und
Sonntag, 11-17 Uhr
Ab dem 03. August 2020 bis zum Ende der Umbauarbeiten ist das Haus komplett geschlossen! Fragen zu Führungen etc. können direkt an die Hausleitung gerichtet werden: 06531 - 28 31.
Humanist, Vordenker der Neuzeit, Vorläufer der Reformation, „des Papstes Herkules wider die Deutschen“ (Johannes Kymeus 1538), Friedensstifter zwischen Religionen und Konfessionen, starrsinniger Kirchenfürst, Universalgelehrter – zahlreich und gegensätzlich sind die Bilder, die in den vergangenen Jahrhunderten von Nikolaus von Kues gezeichnet wurden. Jede Epoche der Rezeption dieses Kirchenpolitikers und Gelehrten findet und erfindet neue Cusanus-Bilder, die oft mehr über ihre Zeit aussagen als über Cusanus. Dies gilt besonders für das 19. und 20. Jahrhundert, in denen die Rezeption durch die zunehmende Bekanntheit des Autors und die verbesserte Editionslage umfangreicher wird und vielgestaltigen Mustern folgt. Je nach den Motiven der Rezeption samt ihren Voraussetzungen in Quellenkenntnis und -interpretation sowie der methodischen und inhaltlichen Ausrichtung der Rezipienten entsteht ein je spezifisches oder charakteristisches Cusanus-Bild. Dies gilt für die breit aufgefächerte Cusanus-Rezeption in verschiedensten Bereichen, die als solche berücksichtigt werden sollen:
Aus dieser Analyse des Verhältnisses von Rezeption und Bild zu gewinnende Einsichten sollen dazu verhelfen, in die Zukunft zu denken und zu fragen: Welche Cusanus-Rezeption braucht das 21. Jahrhundert? Welche neuen, zeitgemäßen Cusanus-Bilder und Aufgaben für die Cusanus-Forschung ergeben sich möglicherweise daraus?
Verschiedenste Ansichten, als Wahrnehmungen oder Meinungen, aber auch Ausblicke in die künftigen Aufgaben sollen den Rahmen einer Tagung bilden, die das Institut für Cusanus-Forschung an der Universität und Theologischen Fakultät Trier (https://cusanus-institut.de) vom 10.-12. Dezember 2020 in Trier ausrichten wird. Wir freuen uns über Themenvorschläge mit einem etwa einseitigen Abstract auf Deutsch oder Englisch. Bitte senden Sie diese bis zum 31.01.2020 an Frau Alexandra Geissler M.A. (geissler@uni-trier.de).
Konzeption und Organisation der Tagung: Prof. Dr. Petra Schulte in Zusammenarbeit mit Dr. Marco Brösch, Alexandra Geissler M.A. und
Dr. Viki Ranff
Das für Europa schicksalhafte Jahr der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen und des Endes des Hundertjährigen Krieges war auch nach Auffassung von Cusanus von großer Bedeutung. Er verfasste nicht nur seine Schriften "De complementis theologicis" und "De visione Dei", sondern beteiligte sich mit seiner als Gelehrtenkonzil im Himmel angesiedelten Schrift "De pace fidei" auch am interreligiösen Diskurs. Mit seinen Zeitgenossen Aenea Silvio Piccolomini, dem späteren Papst Pius II., und Johannes von Segovia diskutierte er die christliche Sicht auf den Islam. Den zeitgenössischen Ängsten vor einer Islamisierung des Abendlandes versuchte er eine zugleich von Vernunft geprägte, irenische und christliche Position entgegenzusetzen. Diese gleichermaßen philosophisch-theologischen und historisch-politischen Debatten mit ihren geistigen Kontexten sollen aus einer interdisziplinären Perspektive beleuchtet werden.
Die Beiträge, die in Deutsch, Englisch, Französisch oder Italienisch verfasst und noch nicht publiziert sein dürfen, müssen bis zum 31.12.2019 eingereicht werden. Sie sollten mindestens 50 Seiten umfassen. Die Vergabe des Preises erfolgt durch den Vorstand der Stiftung unter Beratung und Mitwirkung durch das Institut für Cusanus-Forschung an der Universität und der Theologischen Fakultät Trier. Die Preisträgerin/der Preisträger wird eingeladen, im Februar 2020 in Trier ihre/seine Arbeit in einem Vortrag vorzustellen.
Interessierte wenden sich bitte an die unten genannte Adresse!
Wir freuen uns auf Ihre Beiträge!
Cusanus-Institut · Domfreihof 3 · 54290 Trier · Tel. 0651/145510 · cusanus@uni-trier.de
Das Institut für Cusanus-Forschung an der Universität und der Theologischen Fakultät Trier - getragen von der Cusanus-Gesellschaft - hat eine neue Homepage:
Kurz nach der Gründung der Cusanus-Gesellschaft, d.h. am 29. Dezember 1961, wurde auf Anregung des Bernkastel-Kueser Justizrates Dr. Ernst Hauth vom Kuratorium beschlossen – neben anderen herausragenden Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens – auch den in Luxemburg geborenen französischen Staatsmann Robert Schuman (1886-1963) zum Ehrenmitglied der Gesellschaft zu ernennen.
Robert Schuman setzte sich nach dem zweiten Weltkrieg als französischer Ministerpräsident und Außenminister sowie als erster Präsident des europäischen Parlaments für die deutsch-französische Aussöhnung ein und gilt als einer der Gründungsväter der Europäischen Union. Der tief im christlichen Glauben verwurzelte Schuman war aufgrund eigener Studien mit der Gedankenwelt des Nikolaus von Kues und seiner Rolle in der europäischen Geschichte bestens vertraut. Bereits im Jahre 1960 besuchte er das St. Nikolaus-Hospital/Cusanusstift. Bevor ihm allerdings die Ehrenurkunde der Gesellschaft persönlich überreicht werden konnte, starb Robert Schumann nach langer Krankheit am 16. März 1963.
Gemeinsam mit dem Deutsch-Französischen Freundeskreis Bernkastel-Kues e.V. und der Autobahnkirche St. Paul in Wittlich wurde angeregt, die Ehrenurkunde, die bislang im St. Nikolaus-Hospital in Kues aufbewahrt wird, nun postum dem Musée Robert Schumann in Scy-Chazelles bei Metz, als dem zentralen Gedenkort an den großen Europäer zu überreichen. Die Übergabe der Urkunde wird durch den ersten Vorsitzenden der Cusanus-Gesellschaft und Bürgermeister von Bernkastel-Kues, Herrn Wolfgang Port, am 21. Mai erfolgen.
Weitere Infomationen zum Leben und Schaffen Nikolaus von Kues erhalten auch unter diesem Link des Cusanus Portals.
Informationen zum Cusanus Jahr 2014 können Sie hier auf der Website der Stadt Bernkastel-Kues finden.